Unter der Pubertät versteht man den Zeitraum vom Auftreten der ersten Pubertätszeichen bis zum Abschluss des Längenwachstums. Etwa 95 % aller Mädchen erleben den Pubertätsbeginn zwischen 8,5 bis 13 Jahren und 95 % aller Jungen zwischen 9,5 und 13,5 Jahren.
Bei Mädchen wird der Beginn der Pubertät durch das Brustwachstum definiert, das im Mittel mit ca. 11 Jahren beginnt. Die Schambehaarung folgt in der Regel innerhalb von wenigen Monaten. Im Alter von 12–13 Jahren kommt es zur ersten Menstruationsblutung (Menarche). Die volle Brustentwicklung wird im Durchschnitt mit 14 Jahren erreicht.
Bei Jungen beginnt die Pubertät im Mittel im Alter von 11,5 Jahren mit dem Hodenwachstum. Danach kommt es zur Schambehaarung und zum Peniswachstum. Im Alter von etwa 14,5 Jahren kommt es zum Stimmbruch und zum Auftreten der ersten Samenergüsse. Am Ende der Pubertät wird die endgültige Hodengröße von etwa 15–25 ml erreicht.
Eine der wichtigsten Komponenten in der Pubertät ist die Zunahme der Wachstumsgeschwindigkeit. Der maximale Pubertätswachstumsschub beträgt bei Mädchen im Alter von 12 Jahren etwa 9 cm/Jahr und bei Jungen im Alter von 14 Jahren etwa 11 cm/Jahr. Das gesamte pubertäre Wachstum beträgt bei Mädchen ca. 25 cm und bei Jungen ca. 28 cm. Das Körperwachstum ist am Ende der Pubertät mit dem Schluss der Wachstumsfugen abgeschlossen. Die Erwachsenengröße wird bei Mädchen in der Regel mit ca. 16 Jahren und bei Jungen mit ca. 18 Jahren erreicht.
Dennoch sind viele Wachstumsprobleme in der Pubertät normal. Abweichungen müssen nicht auf eine Erkrankung hinweisen. Es gibt jedoch auch behandlungsbedürftige Wachstumsstörungen.
Wachstumsstörungen sollen nicht in der Pubertät, sondern im Kindesalter erkannt werden. Wird die Wachstumsstörung erst in der Pubertät erkannt und liegt ihr eine krankhafte (pathologische) Ursache zugrunde, dann ist eine Therapie in der Regel schwierig und oft nicht erfolgreich.
Die häufigste Ursache für einen Kleinwuchs bzw. für eine Wachstumsstörung in der Pubertät ist eine Normvariante des Wachstums und der Pubertätsentwicklung, die „Konstitutionelle Entwicklungsverzögerung“ (KEV).
Bei gesunden Kindern und Jugendlichen ist es nicht notwendig, das natürliche Wachstum durch irgendwelche Maßnahmen zu fördern. Sie brauchen weder Nahrungsergänzungsstoffe, zusätzliche Vitamine oder Krafttraining, um größer zu werden. Grundsätzlich gelten für eine gesunde Entwicklung einfache Regeln, die manchmal nicht ganz so leicht zu befolgen sind:
Das bedeutet aber nicht, dass durch übermäßigen Schlaf oder exzessive Bewegung das Wachstum beschleunigt oder angeregt werden könnte. Wenn Eltern Zweifel an der gesunden Wachstumsentwicklung ihres Kindes haben, sollten sie einen Arzt/eine Ärztin konsultieren.
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