Menschliches WachstumWachstum bei JugendlichenKlein oder zu klein?Was bedeutet Kleinwuchs?
Wie wachsen Kinder?

Das Längenwachstum eines Kindes wird vor allem durch das Wachstum der langen Röhrenknochen und der Wirbelsäule bestimmt. Während des Wachstums verändern sich die Knochen in ihrer Zusammensetzung, ihrer Form und Länge. Mit dem Schluss der Wachstumsfugen am Ende der Pubertät ist das Körperwachstum beendet.

Was bedeutet Wachstum?
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Wann und wie lange wachsen Kinder und Jugendliche?
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Klein und Groß ist relativ
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Was bedeutet Wachstum?

Wachstum ist ein komplexer Prozess mit einer großen natürlichen Variationsbreite. Wachstum ist kein linearer Prozess; es gibt Phasen schnellen und langsamen Wachstums. Am Wachstum sind verschiedene Faktoren beteiligt. Wachstum beginnt mit der Befruchtung der Eizelle und endet mit dem Schluss der Wachstumsfugen am Ende der Pubertät. Die Erbanlagen eines Kindes bestimmen etwa zu 70–80 % die Größe im Erwachsenenalter. 

Wachsen und Gedeihen

Kinder werden von Erwachsenen häufig mit den Worten „Du bist aber groß geworden!” begrüßt. Erwachsene können aber auch Kinder mit der Frage nerven „Gehst Du schon in die Schule?“ und sind irritiert, wenn Sie erfahren, dass das Kind schon eingeschult ist.

Die Beurteilung des Längenwachstums und des Gedeihens gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben einer kinderärztlichen Praxis. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung werden die Daten zur Körpergröße und zum Gewicht des Kindes im Kinderuntersuchungsheft (Gelbes Heft) dokumentiert und in Perzentilenkurven eingetragen.

Wann und wie lange wachsen Kinder und Jugendliche?

Das Längenwachstum eines Kindes ist in seinen verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich. Das größte Wachstum erfolgt im Mutterleib. Von der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt wächst das Kind ca. 50 cm. Nach der Geburt werden drei Wachstumsphasen (Säuglingsalter, Kindheit und Pubertät) unterschieden, die eine unterschiedliche Wachstumsdynamik haben.

Säuglingsalter und Kindheit

Im ersten Lebensjahr (Säuglingsalter) wachsen die Kinder im Durchschnitt 25 cm; im zweiten Jahr noch ca. 12 cm. In der Kindheit flacht die Wachstumskurve ab. Die Wachstums­geschwindigkeit liegt bei ca. 5–7 cm/Jahr und ist vor Beginn der Pubertät mit ca. 4–5 cm/Jahr am niedrigsten.

Pubertät

Nach Beginn der Pubertät kommt zu einem deutlichen Wachstumsschub, der bei Mädchen etwa zwei Jahre früher einsetzt als bei Jungen. Nach Ende der Pubertät ist das Körperwachstum mit dem Schluss der Wachstumsfugen beendet. Die Erwachsenengröße wird bei Mädchen in der Regel mit 16 Jahren und bei Jungen mit 18 Jahren erreicht.
 

Wachstumsgeschwindigkeit

Eine der wichtigsten Komponenten in der Pubertät ist die Zunahme der Wachstumsgeschwindigkeit. Der maximale Pubertätswachstumsschub beträgt bei Mädchen im Alter von 12 Jahren etwa 9 cm/Jahr und bei Jungen im Alter von 14 Jahren etwa 11 cm/Jahr. Das gesamte pubertäre Wachstum beträgt bei Mädchen ca. 25 cm und bei Jungen ca. 28 cm. Das Körper­wachstum mit dem Schluss der Wachstumsfugen ist am Ende der Pubertät abgeschlossen.

Kontrolle des Wachstums

Die hormonelle Regulation des Wachstums erfolgt vor allem durch das Zusammenspiel von Wachstumshormon und dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor IGF-1. Solange die Wachstumsfugen offen sind, kann man wachsen. „Normales Wachstum“ ist ein Gradmesser für das Wohlergehen und die Gesundheit eines Kindes. Jede chronische Erkrankung kann, zumindest vorübergehend, das Wachstum beeinträchtigen. Da Wachstum eine große natürliche Variationsbreite hat, kann die Abgrenzung von Normvarianten des Wachstums von Wachstumsstörungen erschwert sein. 

Die Beurteilung des Längenwachstums spielt in der kinderärztlichen Sprechstunde bei den Vorsorge­unter­suchungen eine große Rolle. Der Kinderarzt nimmt bei der Früherkennung des Kleinwuchses und/oder einer Wachstumsstörung eine Schlüsselrolle ein. Die Befunde des Kinderarztes bzw. der Kinderärztin führen zu einer ersten Verdachtsdiagnose. Die weiteren Untersuchungen sollen in enger Zusammenarbeit mit einem Kinderendokrinologen bzw. einer Kinderendokrinologin erfolgen. 

Was löst das Wachstum aus?

Das wichtigste wachstumsfördernde Hormon ist Wachstumshormon (WH), das im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse, gebildet wird. Die Hypophyse ist etwa kirschkerngroß und liegt gut geschützt in der Mitte des Gehirns. Sie ist eine wichtige Zentrale des Hormonsystems und produziert neben WH noch weitere Hormone, die die Hormonbildung in den Nebennieren, der Schilddrüse, den Eierstöcken und den Hoden steuern. 

Klein und Groß ist relativ

Die Körpergröße ist immer relativ. Es wird immer kleine, normal große und große Menschen geben. Umweltveränderungen wie Verbesserung von Ernährung, hygienischen Verhältnissen und medizinischer Versorgung haben dazu geführt, dass die Menschen heute im Durchschnitt größer sind als noch vor 100 Jahren. Die Körpergröße unterscheidet sich in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. So liegt die Durchschnittsgröße eines erwachsenen Mannes in Deutschland bei 180 cm und in Indien bei 166 cm. Die Körpergröße wird von verschiedenen Faktoren wie z.B. genetischer Veranlagung, körperlicher und seelischer Gesundheit, ethnischer Herkunft, Ernährung, Umwelt-bedingungen, medizinischer Versorgung und Hormonstatus beeinflusst. 

Menschliche Körpergrößen im Vergleich
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